Angekündigte Streiks  im privaten Busgewerbe sind unnötig wie überflüssig (30.01.2024)

Kiel. Im laufenden Tarifstreit für einen neuen Manteltarifvertrag im privaten Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein hat auch die heutige zweite Verhandlungsrunde zwischen OVN und der Gewerkschaft ver.di noch nicht zu einem Ergebnis geführt. Beide Seiten haben ihre Positionen ausgetauscht und auch in Sondierungen erörtert, welche Maßnahmen für das vorhandene Fahrpersonal entlastend und gleichwohl für die Unternehmen finanzierbar sein könnten.

 

„Die insbesondere geforderte Senkung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden ist nicht realisierbar, zumal sie nicht nur eine akut spürbare Mehrbelastung des vorhandenen Fahrpersonals und dessen zusätzlichen Einsatz auch am Wochenende zur Folge hätte, sondern auch die Sicherstellung des bestehenden Schülerverkehrs im Land gefährdete. Dies vor allem deshalb, weil der zunehmende Fahrpersonalmangel schon heute landesweit zu Reduzierungen des Verkehrsangebotes führt, das dann nochmals um mehr als 10% gekürzt werden müsste, weil kein zusätzliches Fahrpersonal vorhanden ist“, so OVN-Geschäftsführer Dr. Joachim Schack.

 

Schack weiter: „Die für Freitag angekündigten Streiks der Gewerkschaft ver.di sind für uns nicht nachvollziehbar, zumal sie auch diesmal die falschen treffen: die auf den (Schul-)Bus angewiesenen Fahrgäste ebenso wie die Busunternehmen, die im festen Ticketpreiskorsett keine rechtlichen Möglichkeiten zur Refinanzierung etwaiger Kostensteigerungen bei den Arbeitsbedingungen haben.“

 

Beide Parteien haben die Fortsetzung der Verhandlungen für den 13. Februar 2024 vereinbart.

 

 

Zum Omnibus Verband Nord e.V. gehören derzeit ca. 80 private Omnibusunternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein mit insgesamt rund 1.800 Bussen.