Direkt zum Inhalt

Streiks sind überflüssig und sinnlos!

Kiel. Im Rahmen der laufenden Lohntarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein hat die Gewerkschaft ver.di ihre Mitglieder seit dem heutigen Donnerstag zu organisierten landesweiten Streiks aufgerufen. Hintergrund ist der fristgemäße Widerruf des Verhandlungsergebnisses vom 3.09.2024.

 „So sehr wir den Ärger und die Empörung unserer Busfahrerinnen und Busfahrer verstehen können, die sich über den bereits kommunizierten Abschluss gefreut haben, so wenig verstehen wir aber die Empörung der ver.di, wenn man bedenkt, dass es schließlich die Gewerkschaft war, die auf der Aufnahme eines vierwöchigen Gremienvorbehalts im Tarifergebnis bestanden hat. Jetzt der Arbeitgeberseite den Gebrauch genau dieses Vorbehalts vorzuwerfen, ist geradezu absurd. Auch ist nicht erkennbar, dass sich die Gewerkschaft auch nur ansatzweise mit unseren Argumenten und den Ursachen der von uns „gezogenen Notbremse“ auseinandergesetzt hätte. Die nunmehr vorgesehene Streikwelle ist vor diesem Hintergrund so überflüssig wie sinnlos, weil sie das Problem nicht löst. Sie stellt sich vielmehr als durchsichtiges Ablenkungsmanöver da, weil es ver.di schlicht versäumt hat, die eigenen Mitglieder über die Existenz eines Gremienvorbehalts im Verhandlungsergebnis zu informieren, und damit auch über die Bedeutung eines solchen Vorbehalts. Diese fehlgeleitete Empörung müssen nun einmal mehr die falschen aushalten, nämlich die vielen Fahrgäste und Schülerinnen und Schüler im Land“, so OVN-Verhandlungsführer und Vorsitzender Klaus Schmidt.

 Schmidt weiter: „Selbstverständlich stehen wir für die Fortsetzung der Gespräche bereit, zumal gesichert nur am Verhandlungstisch eine Einigung gefunden werden kann, nicht auf der Straße. Dafür ist es aber notwendig, verbal nun erst einmal wieder abzurüsten und sich den Realitäten zu stellen. Denn es geht hier ausdrücklich nicht um die ideologisch geprägte Debatte über die Frage der Umverteilung von Unternehmensgewinnen, sondern schlicht darum, wie die Busunternehmen die erheblichen Verluste wirtschaftlich überstehen können, für die sie nicht verantwortlich sind, weil ein völlig dysfunktionaler Kostenindex bei laufenden Verkehrsverträgen von den ÖPNV-Aufgabenträgern (Landkreise) landesweit vorgegeben wird.“

Omnibus Verband Nord e.V.

Zum Omnibus Verband Nord e.V. gehören derzeit rund 80 private Omnibusunternehmen aus Hamburg und Schleswig-Holstein mit etwa 1.700 Bussen.

Downloads & Anhänge

OVN Presseinfo - Streiks sind überflüssig und sinnlos 10.10.2024.pdf PDF, 445,5KB
Download