Entweder Streiken oder Verhandeln! (10.10.2022)

Kiel. Im Rahmen der laufenden Lohntarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe in Schleswig-Holstein hatten sich die beiden Tarifvertragsparteien OVN und Gewerkschaft ver.di für den heutigen Montag auf die Fortsetzung der Verhandlungen geeinigt.  Aufgrund des parallel und seit Dienstbeginn durchgeführten Streiks der ver.di sind die Verhandlungen heute geplatzt.

 

„Wir bedauern sehr, dass ver.di den beiderseits mühsam gefundenen und seit Wochen feststehenden Termin zur Fortsetzung der Verhandlungen heute nicht zielführend genutzt, sondern sich stattdessen für sinnlose Streiks entschieden hat. Wir hätten sehr gern weiterverhandelt in der Überzeugung, dass eine Einigung, so schwierig sie auch ist, ausschließlich am Verhandlungstisch gefunden werden kann, nicht aber auf der Straße. Es versteht sich von selbst, dass die Busunternehmer ihre Betriebe an Streiktagen nicht im Stich lassen können und werden, also nicht gleichzeitig am Verhandlungstisch sitzen können“, so OVN-Verhandlungsführer und Verbandsvorsitzender Klaus Schmidt.

 

Schmidt weiter: „Wir sind und bleiben gleichwohl verhandlungsbereit und werden der ver.di kurzfristig neue Termine zum Verhandeln vorschlagen unter der Bedingung, dass der Verhandlungstag streikfrei bleibt. Auch dann benötigen wir aber einen Verhandlungspartner, der sich nicht auf der Straße, sondern stattdessen inhaltlich spürbar in Bewegung setzt, damit ein tragfähiger Kompromiss möglich wird. Das Verharren auf Maximalforderungen hilft hier bei allem Verständnis für die schwierige Situation des Fahrpersonals niemandem weiter.“

 

Das vorliegende OVN-Angebot beinhaltet neben einem Inflationszuschuss eine Lohnerhöhung von ca. 8,5% über die Gesamtlaufzeit und liegt bereits oberhalb jenes Abschlusses, auf den sich die kommunalen Stadtverkehrsunternehmen noch im März d.J. bei bereits ähnlicher Inflation mit ver.di geeinigt haben.